Siegfried Amtmann

Kurzbiographie
in Voitsberg geboren
1957 - 1962 Lehrerbildungsanstalt, Graz
1962 - 1975 Lehrer an Volks- und Hauptschulen in der Steiermark
1971 - 1975 Universität Graz (Pädagogik, Soziologie)
1976 - 1995 Lehrer an der Päd. Akademie d. B. in der Steiermark, Graz
1970 - 1977 Mitglied der Sezession Graz
Seit 1977 Mitglied der Gruppe 77, Graz

1970 Förderungspreis beim Köflacher Kunstpreis
1971 Förderungspreis beim Kunstpreis des Landes Steiermark

Tätigkeitsbereiche:
Geometrische Objekte / Wandobjekte / Reliefs / Skulpturen / Installationen
Abstrakte Malerei / Wandmalerei / Plakatgestaltung / Siebdruck / Performances
Gruppendynamische Seminare mit bildnerischen Prozessen

Ausstellungen
1969 Galerie Dr. Eder, Köflach - Neue Galerie, Graz
1970 Künstlerhaus, Graz - Neue Galerie, Graz - Schloß Eggenberg, Graz - Volksheim, Köflach
1971 Ecksaal des Landesmuseums Joanneum, steirischer herbst, Graz (PA) - Neue Galerie, Graz - Künstlerhaus, Graz - Minoriten-Galerien, Graz
1972 Künstlerhaus, Graz - Neue Galerie, Graz
1973 Künstlerhaus, Graz - Internationale Malerwochen in der Orangerie des Schlosses Esterhazy, Eistenstadt - Galerie Slovenij Gradec, Slowenien
1974 Galerie Moser, Graz - Galerie 15, Graz - Schloß Esterhazy, Eistenstadt
1975 Galerie 15, Graz - Künstlerhaus, Graz
1976 Künstlerhaus, Graz - Galerie 15, Graz
1977 Handelskammer, Voitsberg - Volksheim, Köflach - Galerie Klement, Graz
1978 Galerie KUL, Bruck/Mur - Stadtmuseum, Graz - Schloßmuseum, Bamberg - Volksheim, Köflach
1979 Modern Art Galerie, Wien - Galerie Schnittpunkt, Steyr (OÖ)
1980 Staatstheater, Darmstadt - Künstlerhaus, Graz - Galerie im Stadtturm, Voitsberg - Galerie im Stadtturm, Voitsberg (PA)
1981 Castello die San Giusto, Triest (mit Knogler, Lojen, Rogy, Schwarz) - Neue Galerie, Graz - Secession, Wien
1984 Künstlerhaus, Graz (mit Kiffmann, Kuhness, Maitz) - Galerie Dr. Eder, Köflach (mit Pelko)
1985 Minoriten-Galerien, Graz
1986 Galerie 77, Graz
1987 Künstlerhaus, Graz - Minoriten-Galerien, Graz
1988 Schloß Greißenegg, Voitsberg
1989 Minoriten-Galerien, Graz
1994 Loft Körösistraße, Graz (mit Pock und Reisinger)
1995 Galerie am Hasnerplatz, Graz - Künstlerhaus, Graz (mit Pock und Reisinger) - Galerie am Hasnerplatz, Graz - Raiffeisenbank, Voitsberg (mit Eigner, Heckel, Polansek)
1996 Universität Graz, Merangasse (PA)
1997 Universität Graz, Merangasse (PA)
1998 Keramikfabrik Ziegler, Sinabelkirchen (mit Pock und Reisinger) - Galerie am Hasnerplatz, Graz
1999 Harrach, Graz (mit Gumhold und Hauser) - Technoglas, Voitsberg (PA) - Sparkassenversicherung, Wien
2000 Schloss Mirabell, Salzburg - Institut für Erwachsenenbildung, Klagenfurt - Stadtgalerie, Banja Luka (mit Polansek und Gönitzer)
2001 Palazzo della Ragione, Verona - Schloss Stainz, West-Stmk. - Stölzle Glas Center, Bärnbach (PA)

(PA = Personalausstellung)

Publikationen
ADUATZ, Friedrich: Siegfried Amtmann. Hermetische Bilder. Voitsberg 1980.
LASNIK, Ernst: Siegfried Amtmann. In: Rund um den Heiligen Berg. Graz 1982.
ROHSMANN, Arnulf: spazio urbano. Siegfried Amtmann. In: amtmann / knogler / lojen / rogy / schwarz. Triest-Klagenfurt 1981.
RUBINIG, Richard: Ein Defilee der Grazer Gruppe 77. Graz 1978.
SKREINER, Wilfried: Siegfried Amtmann – Jalosien u. a. Graz 1971.
SKREINER, Wilfried: 70 bis 80. elf jahre kunst in der steiermark. Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum. Graz 1981.
SKREINER, Wilfried et al.: Gesamtkatalog der Gemälde. Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum. Graz 1988
STEINLE, Christa / FOITL, Alexandra (Hg.): Styrian Window. Bildendes Kunst in der Steiermark 1970 – 1995. Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum.Graz 1996.
STERNHEIM (OBERMEIER, Gerhard): Die Gruppe 77. Eine Künstlergruppe außerhalb der Zentren. Wien 1983.

Arbeitsbeschreibung: Zikadengesang
CHRONITZER, C.:
Siegfried Amtmann: Zikadengesang, Graz 1998

Das Wesen, verborgen und ungreifbar, manifestiert sich in seinen Signalen. Die Zikade transzendiert sich zum Ton, transponiert sich in ein anderes Medium,
das als Metaebene über der Landschaft begrifflich-analytischer Ausführung liegt.

Susan Sontag: In place of a hermeneutics we nee an ertics of art.

Der Gesang ist zugleich eine Aufforderung, sich auf ihn einzulassen. Werbend rührt die Kunst am menschlichen Geist, dessen Saitenspiel ein eigenes Lied anstimmt.
Ruf und Antwort vereinen sich im Wechselgesang. Der Künstler liefert keine Informationskonserve. Neben der Fähigkeit zu hören, ist auch das Vermögen vonnöten, selbst Schwingungen zu erzeugen. Eine Konsumgesellschaft im Sinne einer bloß aneignenden, aufnehmenden, ist außerstande, ihren Teil zum Vollzug beizusteuern.

Der Künstler doziert nicht, er inszeniert Sinn, ist Mittler und Wegweiser. Seine Aufgabe liegt im Ruf, im Hinweis, nicht in theoretischer Wesensbestimmung, Anleitung oder der Festlegungn im Bekannten.

J. Baudrillard: Die allerletzte Frage, die man einer entzauberten Welt stellen könnte, lautet: Hat diese Welt einen verborgenen Sinn? Wenn alles übersignifiziert wird, ist der Sinn selber ungreifbar.

Arbeitsbeschreibung: Portare al Centro
Intention
Ausstellung und Eröffnungsperformance nehmen Bezug auf die Stadt Voitsberg und die Firma Technoglas und aktualisieren gesellschaftspolit. und interkulturelle Gegebenheiten. Adressaten sind Arbeiter und Angestellte der Firma und Kunstinteressierte des Bezirkes Voitsberg und darüberhinaus.

Interpretation
Die Art zu leben, wird von den Arbeitsbedingungen und Freizeitangeboten bestimmt, weiters von dem Energieniveau, das jedem einzelnen zur Verfügung steht. Die Basis bilden die Wirtschaftspolitik und die Betriebe, die Arbeit schaffen. Künstler verstehen sich heute wie Politiker als mitverantwortlich für die sozialen, politischen und ökonomischen Verhältnisse. Kunst ist ein Teil des kulturellen Ausdrucks und kann uns mit dem normalerweise unbewußten und schweigenden Teil unseres Seins in einen direkteren und erregteren Kontakt bringen. Während Bilder uns zu Gedanken und Phantasien führen, kann Musik wiederum Gefühle und allenfalls
motorische Reaktionen bewirken.

Installation
8 großflächige Malereien (Acrylfarben auf Holz) nehmen Bezug zum Produktionsgegenstand Autoscheinwerferglas, zu Licht und Farbe. Die Performance aktualisiert das Verhältnis von Kunst und Politik: Die Bilingualität soll auf die überregionale Bedeutung des Themas verweisen, durch die Perkussion wird veranschaulicht, wie das Erregungsniveau auf sublimierte Art und Weise erhöht werden kann.