Kategorie » Musik

Fred Frith ist gleichzeitig eine singuläre musikalische Figur und eine Ansammlung von musikalischen Lebensläufen. Er ist der Komponist, der fragile Avantgarde-Musik in der Tradition von John Cage und Earle Brown schrieb, der Innovator, der mit seinen Kollegen in der Band Henry Cow neue Konzepte des Underground-Rocks schuf, und der Improvisator, der seine ganz eigene Sprache auf der Gitarre entwickelte.

Die vielen Facetten von Friths musikalischem Oeuvre schimmern in lebendigen und einzigartigen Farben, stehen aber wie ein regenbogenfarbener Monolith musikalischen Schaffens, der nie in esoterischen Eklektizismus zerfällt. Stets musikalisch neugierig und unvoreingenommen, entwickelt er seine Ideen im Moment und demonstriert in Echtzeit, wie sein kreativer Prozess, frei von altbekannten Konventionen und Tricks, eine unmittelbare, aber nicht zufällige und engagierte Musik hervorbringt. Im Mittelpunkt steht dennoch immer sein einzigartiges Gitarrenspiel.

Sein Debüt »Guitar Solos« (1974) eröffnete einen Raum jenseits von Rock und improvisierter Musik, und nun, 50 Jahre später, kommt »Fifty« (2024), ein neues Solo-Gitarren-Album, das völlig anders und doch vertraut klingt, das seinem Monolithen musikalischen Schaffens eine weiter - technologisch neue - lebendige Dimension eröffnet.