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Seiichi Furuya - Aus den Fugen

Seiichi Furuya zählt zu Österreichs wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen Autorenfotografie mit Ausstellungen unter anderem in der Albertina in Wien, dem Museum der Moderne in Salzburg, dem Metropolitan Museum of Photography in Tokio, dem Fotomuseum Winterthur, dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Stedelijk Museum in Amsterdam, dem Centre Pompidou in Paris und vielen mehr. Die Fotografie als künstlerisches Medium kämpft hierzulande nach wie vor um Akzeptanz und Öffentlichkeit. Umso notwendiger ist es derart wichtige Positionen in Einzelausstellungen erfahrbar zu machen.

Furuyas Zugang zur Fotografie ist ein Unmittelbarer. Es geht nicht um den inszenierten Versuch der Abbildung der Wirklichkeit, sondern um das Leben und vor allem die Erinnerung daran. Am 7. Oktober 1985 nahm sich Christine Gössler, Furuyas Frau, auf Grund einer fortgeschrittenen psychischen Krankheit das Leben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit solch einem enormen persönlichen Verlust umzugehen: Ungläubigkeit, Trauer oder auch Verdrängung. Seiichi Furuya entschied sich allerdings für die stete Erinnerung und für die Fotografie als Medium dieses Gedenkens. Unter dem zusammenfassenden Namen Mémoires präsentierte der Künstler viele Ausstellungen und auch Publikationen zu diesem Thema.

Die Ausstellungen waren für das Publikum erzählte Geschichten. Ausgehend von den Portraits von Christine in Kombination mit variierenden Fotografien anderer Werkgruppen, fungierten szenisch angeordnete Arbeiten als Vermittler und Katalysator einer durch die Erinnerung bestimmten Geschichte des Lebens. Die Publikationen produzierte Furuya auf der anderen Seite trotz der international enorm positiven Reaktionen allein für sich selbst. Die abgedruckten Fotobände stellten für ihn einen zur Zeit des Entstehens der jeweiligen Bücher aktuellen konservierten Stand seiner Erinnerungen dar. Für Furuya bedeutete das Voranschreiten seines Lebens einen stetig wechselnden Zustand der Erinnerung an seine Frau. Neue aktuelle Fotos kamen dazu und bildeten mit den Fotos aus den sieben gemeinsamen Jahren des Künstlers mit seiner Frau einen neuen Erzählstrang.
Termine
Eröffnung 19. Juni 2024, 19:00 Uhr
20. - 30. Juni 2024, Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr, Sa 10:00 - 13:00 Uhr
1. - 15. Juli 2024, Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr, Sa 10:00 - 13:00 Uhr
Weitere Informationen
Eröffnung: Der Künstler ist anwesend.
Begrüßung: Mathis Huber & Helmut Reinisch
Einführung: Manuela Schlossinger
uAwg. unter +43 699 123 81422 oder hr@reinisch-graz.com

Ausstellung in Kooperation mit der styriarte

(c) Foto: Seiichi Furuya
Veranstaltungsort/Treffpunkt