Die Hölle auf Erden

von Maria Lazar

Eine Komödie am Vorabend des nächsten Weltkriegs

Di 25.11., 19:30 Uhr

Foto: Lex Karelly
Drei Personen in lustig aussehenden Uniformen und zwei Damen in lustig aussehender Kleidung lesen ein Schriftstück
Es ist der siebenhundertsechzigmillionsteachthundertneununddreißigtausendste Jahrestag der Erschaffung der Welt, doch im Himmel herrscht nicht gerade Feierlaune. Gott will von den Menschen nichts mehr wissen, seit auf der Erde Unfrieden herrscht und nur noch »von der Ehre, vom Ruhm und von der Nation« gebrüllt wird. Da erreicht Petrus und seine Engel eine Zeitungsannonce, in der für die Welt – am besten ab sofort – ein neuer lieber Gott gesucht wird. Weise soll er sein, gerecht, allwissend und allmächtig und mit souveränem Auftreten (»aber bitte kein Führertyp!«). Deshalb werden der als Gott verkleidete Petrus und zwei seiner Engel auf die Erde entsandt, wo sich bald ein buntes Verwechslungsspiel entspinnt.

»Vor Ausbruch des nächsten Weltkriegs« – so betitelt Maria Lazar die Zeit des Bühnengeschehens. Vor der Folie eines drohenden Krieges also feilschen Himmel, Hölle und Menschen um Strategien und Mittel, diesen noch abzuwenden. Der Teufel formuliert es einmal so: »Die wahre Demokratie verhandelt mit jedem, mit Gott und mit dem Teufel.« Eine an den Grundfesten der demokratischen Ordnung rüttelnde Ansicht, die in ihrer Aktualität rein gar nichts eingebüßt hat.

Nach »Der Nebel von Dybern« vergangene Spielzeit verstetigen wir mit »Die Hölle auf Erden« unsere Auseinandersetzung mit Maria Lazar. In unserer Spielplanlinie der Kanonerweiterung zeigen wir ein weiteres bis heute vergessenes Stück der erfolgreich wiederentdeckten österreichischen Dramatikerin. Lazar bezeichnet ihr Stück als Komödie – bei ihrem bösem Blick auf die Welt bleibt einem das Lachen im Halse stecken.

Dass sie dieses Theaterstück in den 1930er Jahren verfasste, macht sie zu einer überaus hellsichtigen und kritischen Beobachterin ihrer Zeit. Dass sie es mit den Mitteln der Satire schrieb, die auch heute präzise ins Mark der aktuellen Politlage zielt, macht Maria Lazar zu einer immer noch zu wenig bekannten brillanten Dramatikerin.

Team
Regie: Katrin Plötner
Bühne: Bettina Pommer
Kostüme: Bettina Werner
Musik: Markus Steinkellner
Dramaturgie: Anna-Sophia Güther
Licht: Anton Oswald


Termine
Abgesagt! 15. Oktober 2025, 19:30 - 21:05 Uhr
5., 25. November 2025, 19:30 - 21:05 Uhr


Schauspielhaus
Hofgasse 11, 8010 Graz
www.schauspielhaus-graz.com
+43 (0) 316 80 08
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