Kurzzusammenfassung der Umfrage
"Aktive Gleichstellung auch im Kulturbereich"
"Aktive Gleichstellung auch im Kulturbereich"
Frauen sind in den befragten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen beim Aufstieg in Leitungsfunktionen benachteiligt.
75% der Befragten aus Kulturvereinen, 86% der Befragten aus wissenschaftlichen Einrichtungen und 81% der KünstlerInnen und WissenschafterInnen halten es für wichtig, dass aktive Maßnahmen für die Gleichstellung von Frauen und Männern umgesetzt werden.
In 40% der Kulturvereine und in 43% der wissenschaftlichen Einrichtungen kommt, nach Angaben der Befragten, die Strategie Gender Mainstreaming zum Einsatz. Unter den KünstlerInnen und WissenschafterInnen geben rund 20% an, Gender Mainstreaming anzuwenden.
Hoch eingeschätzt wird die Gender Mainstreaming-Kompetenz: Etwa die Hälfte der Befragten aus den Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen schätzt das Gender Mainstreaming-Wissen in ihrer Institution als sehr hoch bzw. eher hoch ein. Bei den Einzelpersonen, den KünstlerInnen und WissenschafterInnen, ist der Anteil mit rund 38% etwas geringer, aber immer noch hoch.
Etwa 74% der Befragten der wissenschaftlichen Einrichtungen und etwa 65% der befragten Einzelpersonen möchten ihre Gender Mainstreaming-Kompetenz vergrößern. Bei den Kulturvereinen sind es immerhin 36% (Kunst- und Kulturvereine achten in ihren Angeboten auf "gegenderte" Nutzung) die diesen Wunsch haben.
In 40% der Kulturvereine und in etwa 48% der wissenschaftlichen Einrichtungen überwiegen Frauen als NutzerInnen der Angebote/Produkte oder Forschungsleistungen.
Mehr als 90% der Befragten geben an, bei den umgesetzten Projekten 2006 darauf abgezielt zu haben, dass Männer und Frauen die Angebote/Produkte/Ergebnisse in gleichem Ausmaß nutzen.
Mehr als die Hälfte der Befragten meint, ein Ziel in den Projekten im Jahr 2006 wäre die Veränderung von traditionellen Geschlechterrollen von Frauen und Männern gewesen.
Einerseits zeigen die eigenen Einstellungen und Einschätzungen der Befragten – so auch die Interpretation des peripherie-Teams - gute Voraussetzungen für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Andererseits lassen die "hard facts", wie die Besetzung der Leitungsfunktionen, darauf schließen, dass die Gleichstellung der Geschlechter in den befragten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen noch nicht so weit vorangeschritten ist.
Bei den Einstellungen und Einschätzungen der Befragten ist mit Verzerrungen durch "soziale Erwünschtheit" – nach dem Motto „Der Wunsch ist Vater/Mutter des Gedankens“ - zu rechnen. Deswegen wird für künftige Befragungen vorgeschlagen, quantitative Methoden durch qualitative Methoden zu ergänzen.
Konzepte/Vorstellungen, die die Befragten zur Gleichstellung von Frauen und Männern haben, könnten dann durch qualitative Befragungsmethoden genauer untersucht werden.
Zur Verifizierung der Ergebnisse wäre es außerdem interessant genauer zu analysieren, welche Maßnahmen in den Handlungsfeldern Personalpolitik, interne Strukturen & Prozesse sowie bei den Produkten/Dienstleistungen tatsächlich umgesetzt wurden.
Relative Aufstiegschancen von Frauen in Kulturinstitutionen
Geschlechterverhältnis der NutzerInnen von Kulturinstitutionen
Das Kulturressort der Stadt Graz hat die Möglichkeit erhalten, sich an dem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit geförderten Projekt POP UP GeM zu beteiligen. Im Rahmen dieses Projekts unterstützte Peripherie - Institut für praxisorientierte Genderforschung - das Kulturressort dabei, die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Kultur- und Wissenschaftsbereich zu erheben.
KONTAKT:
Patrizia Monschein
Kulturamt der Stadt Graz
Stigergasse 2 (Mariahilfer Platz), 2. Stock, A-8020 Graz
Tel.: +43/316/872/4906
Fax: +43/316/872/4909
e-mail: patrizia.monschein@stadt.graz.at
ABTEILUNGSLEITER
Michael A. Grossmann
Kulturamt der Stadt Graz
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Tel.: +43/316/872-4900
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