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Tomak

Posterboy of Antikunst
TOMAK ist ein Antist, der Posterboy of Antikunst, der sich der politischen Correctness, dem Gleichförmigen, dem ‚Gelackten‘, wie er das nennt, entgegenstellt. Er seziert mit seiner Kunst sozialpolitische Themen und philosophische Ansätze und stellt diese infrage. Die Kritik des Denkens und des Sehens sind zentrale Bausteine seiner Arbeit.

maschinenkunst - ohne psyche. ohne ego. ohne ich. das ich, das ihr gesehen habt und zu sehen glaubtet gibt es nicht - gab es nie. das herz als seele, das ihr zu sehen glaubtet gab es nie. es ist eure erfindung - ihr ward es, die ihr dies erschaffen habt. das ich, das ihr vernichtet habt - war ein toller maler, ein herzlicher mensch voll grundvertrauen, schöngeistig, höflich und zuvorkommend, blauäugig - also in farbe.

kunst-automak
heute und zum schluss: schwarz. das tiefste schwarz. ohne moral. kein schmerz. schnee, eiszeit, kälte. schwarzmaler. bilder gemalt von maschinen mit immer den selben motiven. maschine als herz. maschinen zerteilen die flächen. rechenmaschinen. nähmaschinen. zahnräder. mechanische kunst. der malende automat gegen das allzu menschliche - gegen moralinbehaftete anwandlungen von kunstkuratoren und kunstsystemen. wer eine seele hat - dem kauft er sie ab. wer sich ernst nimmt - ist nicht ernst zu nehmen. angetreten um zu zerstören - sich und und vor allem alles andere. die unzähligen selbstportraits gemalt - wegen geld. viel geld. sonst gab es keinen grund. dazugeschrieben zu den gemalten,
gezeichneten, gefrästen selbstportraits: vernichtungen der menschlein. verachtung und ekel. ach, da stöhnten die weiblein und lasen einen schmerz heraus - weil sie interpretierten. sie lasen nicht, was da stand - sie wollten hineindichten. der staat als kunstwerk verlangt das herausschneiden des unrates. die gesellschaft als kunstwerk verlangt die vernichtung des unrates - vor allem verlangt das gute kunstwerk die vernichtung des störenden und überflüssigen. daran hat er gearbeitet und er hat es wie
eine maschine geschafft alles unfeine, geistlose - abzuschaffen. nicht für sich, sondern für die kunst wurde hier gearbeitet. nicht für die menschlein. dieses mechanische kunstmachen findet mit dieser ausstellung ein ende. diese bilderreihe begann irgendwann mit ähnlichen zeichnungen und einer karriere via kunstalle, albertina etc und findet den abschluss im joanneum mit: T.R.A.F.O. - The Rise And Fall Of - Tomaque Deville. danach - stille.

schwarz. schwarz. schwarz.
wieso schwarz? schwarz wird mit negativem assoziiert. so auch der künstler TOMAK. das ist so grundlegend falsch, wie der ihm angedichtete egomanismus. dieser egomanismus war abgrenzung vom personifizierten unrat der künstler. schwarz nimmt der fläche das licht und so bedarf es weniger akzente um lichter - objekte zu setzen - zueinander zu setzen. es gibt nichts lebendigeres als "für etwas" töten - nichts bejahenderes. TOMAK wird den raum der galerie umformen, zerlegen und tapezieren. dazu: gemalte werke. militärstoffe und netze verhüllen den eigentlichen raum - er zieht ein letztes mal in seinen krieg gegen die kunst und gegen die künstler. die unerträgliche heuchelei der kunstwelt wird ein für alle mal abgeschafft. aufrufe zur gewalt. und aufrufe zum besinnungslosen niederbrennen? es gibt kein moralisches gesetz in der kunst. das ist und war die größte leistung des künstlers. die scheinheiligkeit einer öffentlichen meinung wie - rettet die wale, rettet die schweine, rettet die ertrinkenden kinderlein, rettet den scheiß regenwald, atomkraft nein danke und so weiter, genügten dem künstler bereits um ganze werkgruppen zu erschaffen. denise diderot erstrahlt auf einem der ganz neuen gemälde - der aufklärer. ja, - die auflklärer - ersetzten das christentum durch den sozialismus. also: gleiche prinzipien, jedoch ohne gott - also geist - esprit. diesen geist in die
maschinenkunst zu hauchen war TOMAKs intention - und bei gott - es ist ihm gelungen - deus in machina. der fall des Tomaque Deville hat längst begonnen - selbst dieser dauert ihm schon viel zu lange. der aufschlag in form des buches T.R.A.F.O. und der dazugehörenden ausstellung wird ganze kunstgenerationen beeinflussen. aber noch fällt er – (TOMAK, September 2017)

TOMAK *1970. Studium der Malerei und Grafik bei Christian Ludwig Attersee an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Mitherausgeber der Kunstzeitung „Der Antist“.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Seine Arbeiten sind in renommierten Museen und Sammlungen vertreten. TOMAK lebt und arbeitet in Wien.

Zur Ausstellung spricht Roman Grabner, Universalmuseum Joanneum
Konzert: Georges-Emmanuel Schneider (Geige)
Performative Darbietung: Rocko Siffredo, Alan Key
Der Künstler ist anwesend.
Termine
Vernissage 21. Oktober 2017, 17:00 Uhr
22. - 31. Oktober 2017, Di. - Fr. 11:00 - 18:00 Uhr, Sa. 10:00 - 13:00 Uhr
1. - 25. November 2017, Di. - Fr. 11:00 - 18:00 Uhr, Sa. 10:00 - 13:00 Uhr
Weitere Informationen
verlängert bis 25. November!
Veranstaltungsort/Treffpunkt