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Hoffnung als Provokation - Freischreiben Literatursymposium

steirischer herbst 2017
Spiro. Spero
Hoffnung bewegt seit jeher zum Handeln. Mit einer Ausstellung und einem internationalen Literatursymposium sucht das KULTUM Graz nach Wegen, das widerständige Potenzial von Hoffnung zu aktivieren.

„Der Horizont der Hoffnung hat sich verengt.“ So hat die Philosophin Judith Butler die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten kommentiert, und es scheint angemessen, dieses Diktum als grundsätzliche Analyse aktueller westlicher Befindlichkeit zu lesen. Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho spricht gar von „postapokalyptischer Science-Fiction“, um die alltägliche Realität in Medien und sozialen Netzwerken zu beschreiben. So viel krisenhafte Ereignishaftigkeit war selten.

Das KULTUM Graz sucht nach Alternativen zu dieser Weltuntergangsstimmung. Ausstellung und Literatursymposium gründen auf der Überzeugung, dass die Hoffnung auch heute noch eine machtvolle und derzeit mehr als nötige Kraft ist. Würden Menschen noch gegen Unrechtsregime kämpfen, würden sie lebensbedrohende Umstände fliehen, wenn es gar keine Hoffnung mehr gäbe? Zeitgenössische Kunst- und Literaturschaffende aus aller Welt erforschen mit aktuellen Arbeiten, mit neuen Texten und Interventionen, was angesichts der Zunahme nationalistischer Bewegungen, autoritärer Systeme und der fortgesetzten Ausbreitung neoliberalen Ungeistes zu tun wäre. Ist da noch Raum für Hoffnung? Für eine Hoffnung, die nicht naiv, sondern widerständig wäre?

Mit Hamed Abboud (SY/AT), Ghayath Almadhoun (SY/SE), Radka Denemarkova (CZ), Asli Erdogan (TR), Jazra Khaleed (RU/GR), Fiston Mwanza Mujila (CD/AT), Shumona Sinha (IN/FR), Alexander Ilitschewski (RU), Serhij Zhadan (UA)

Moderation: Ekaterina Degot (RU/DE), Mariya Donska (RU/AT), Maria Motter (AT), Thomas Wolkinger (AT)

Kuratiert von Luise Grinschgl (AT), Birgit Pölzl (AT), Thomas Wolkinger (AT)
Termine
28. September 2017, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt