Kategorie » Lesung/Vortrag/Diskussion

Landraub, Vertreibung und indigener Widerstand

Ládio Veron, Guarani-Kaiowá, berichtet über die Lage seines Volkes in Brasilien.
Ládio Veron – Vertreter der indigenen Gruppe der Guarani-Kaiowá – wird im Rahmen einer europaweiten Solidaritätsreise Station in Graz machen, um über die prekäre Situation der Guarani-Kaiowá in Mato Grosso do Sul zu berichten. Für die ca. 45.000 Guarani-Kaiowá im Bundesstaat Mato Grosso do Sul ist Land der Ursprung allen Lebens, doch GroßgrundbesitzerInnen und Agrobusiness (Soja, Zuckerrohr, Eukalyptus, Rindfleisch) haben große Teile ihres Gebiets verwüstet und nahezu all ihr Land genommen, obwohl dieses ihnen in der Verfassung zugesichert ist. Neben gewaltsamen Vertreibungen kommt es immer wieder zu Morden an indigenen AnführerInnen, LehrerInnen und HeilerInnen, eine Bedrohung, die von bezahlten SöldnerInnen der GroßgrundbesitzerInnen ausgeht. Dieses Morden geht einher mit dem Vergiften der Gewässer durch Quecksilber und andere Umweltgifte, es wird sogar mit Drohnen gearbeitet um die Indigenen zu lokalisieren und zu vertreiben. Den Bogen von den Geschehnissen in Brasilien wieder zurück nach Europa wird Johann Kandler (Klimabündnis Österreich) in einem kurzen Input spannen. Neben Land für großflächige Viehzuchtbetriebe ist es nämlich der Anbau von Soja und Zuckerrohr in Monokulturen, der den Guarani-Kaiowá das Land streitig macht. Soja wird wiederum hauptsächlich in der Fleisch- und Fischproduktion verwendet. Auch Österreich importiert in großen Mengen Soja aus Brasilien. Ládio Veron Cavalheiro ist Kazike der Gemeinde Takuara und Vertreter der Aty Guaçu (Generalversammlung der Guarani-Kaiowá), eines Gremiums von Kaziken, die sich für Autonomie und ihren Lebensraum einsetzen. Er hat an der Universität Federal do Grande Dourados Geschichte studiert und unterrichtet neben seiner politischen Tätigkeit auch in Guarani-Kaiowá Gemeinden.
Termine
16. Mai 2017, 19:00 Uhr
Weitere Informationen
(c) Foto: Gesellschaft für bedrohte Völker
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gesellschaft für bedrohte Völker Steiermark, Friedensbüro, Klimabündnis, Südwind und SCNCC
Veranstaltungsort/Treffpunkt