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Edi Nulz & Hobby Horse (A,I,USA), Kirke Karja Quartet (EST), Sládek (A)

JAZZWERKSTATT 2017
19:30 Edi Nulz & Hobby Horse (A,I,USA)

Siegmar Brecher - bass clarinet
Julian Adam Pajzs - guitar
Valentin Schuster - drums, drumpad, pocket piano
Dan Kinzelman - tenorsax, clarinets, vocals
Joe Rehmer - bass, keys, vocals, percussion
Stefano Tamborrino - drums, percussion, melodica, vocals

Als „Räudigen Kammerpunkjazz" beschrieb der „Standard" die Musik des Trios Edi Nulz. Spielen die drei nun einen Jazz, der von Rockmusik gebrochen wird, oder ist es eher umgekehrt? Dabei kommen die Musiker scheinbar auch noch ohne Bass und Sänger aus. Denn bei Edi Nulz ist die Bassklarinette Solist, Sänger und Bassist in Personalunion. Auch die Gitarre erlebt man zuweilen als Meister des tiefen Schalldrucks. Am Schlagzeug wird charmant gerumpelt und gekonnt geschludert, um dann eine musikalische Legierung aus grandioser Grotesque und glücklichem Unsinn zu erzeugen. Edi Nulz amalgamiert und bastardisiert und gerät planmäßig aus dem Takt, nur um dann mit einem Kollektiv-Ruck punktgenau in die geordnete Bahn zurück zu finden. Für die Jazzwerkstatt fusionieren sich Edi Nulz nun mit dem italo-amerikanischen Trio Hobby Horse, dessen Musik das Magazin „Jazzit" als „unerwartet, erklärlich und zugleich bizarr kohärent" beschreibt. Hobby Horse verbindet hypnotisch anmutende Improvisationen mit einem explosiven Sound und kombiniert dabei Elemente aus Free Jazz, Rock und elektronischer Musik. Das die drei Herren dabei Genregrenzen überschreiten, versteht sich fast von selbst - auch wenn die Verankerung der Musiker im Jazz immer hörbar ist. Hobby Horse entstand 2008 als Saxophon-Trio. Heute setzt die Band auf der Bühne für eine Jazz-Combo ungewöhnliche Instrumente wie Pfeifen, Glockenspiel und Melodica ein und produziert einen fast schon orchestralen Klang. Das Repertoire reicht dabei von Eigenkompositionen bis zu Stücken von Tom Waits, Robert Wyatt und Thelonious Monk.
Was von diesem Doppeltrio zu erwarten sein wird? Ziemlich großes Hörspiel.

21:00 Kirke Karja Quartet (EST)

Kalle Pilli - guitar
Kirke Karja - piano
Martin-Eero Kõressaar - double bass
Karl-Juhan Laanesaar - drums

Das Quartett der estnischen Pianistin Kirke Karja spielt sowohl Eigenkompositionen der Bandleaderin als auch Arrangements auf der Basis von Stücken des Gitarristen Bill Frisell oder klassischen Komponisten des 20. Jahrhunderts wie zum Beispiel Eduard Oja oder Karlheinz Stockhausen. Die Band experimentiert mit den Gegensätzen verschiedener musikalischer Parameter: Klang trifft auf Stille, komplex-rhythmische Strukturen auf Einfachheit und Polytonalität verschmilzt in einen einzigen Ton. Ein ungewöhnlicher und moderner Jazz, der die Stimmung und Kultur des Baltikums widerspiegelt. Das Debut-Album der Band wurde Anfang April 2016 mit Konzerten in ganz Europa veröffentlicht, doch der Auftritt auf der Jazzwerkstatt ist das erste Konzert der Band in Österreich.

22:30 Sládek (A)

David Sladek - vocals, guitar
Florian Muralter - bass
Raphael Vorraber - drums

Sládek ist ein Trio aus Graz um den Sänger und Gitarristen David Sladek. Sein Songwriting ergibt mit Florian Muralter am Bass und Raphael Vorraber am Schlagzeug eine Band mit prägnantem Charakter. Nach Kollaborationen in verschiedensten Settings stellte sich bald heraus, dass die drei Musiker viele Inspirationsquellen und daher auch eine sehr ähnliche Klangvorstellung teilen. Stilvoll wird zwischen mehreren musikalischen Polen balanciert und nach Belieben der Schwerpunkt verlagert. Im Zentrum stehen jedoch die Idee des Soul und die damit verbundene Ausdrucksstärke.
Mit ihren eigenen Songs und Arrangements persönlicher Favoriten, übermittelt die Band ihre Auffassung von modernem Soul und R&B. Der profilierte Sound der Band verbunden mit dem dunklen Timbre von Davids Stimme erzeugt eine besondere Atmosphäre.
Termine
6. April 2017, 19:30 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt