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Dance the Bass & Lyrics

Literatur & Musik
Mit Reinhard Ziegerhofer (bass) & Jodgor Obid (Autor)
, Irmi Horn. 3 KünstlerInnen mischen Text und Musik zu einem Gesamtkunstwerk.

Jodgor Obid war Stadtschreiber in Graz (1997) und liest aus seinem letzten Gedichtband Anthologie “Halbwegs zum Himmel”, Leykam Verlag, Graz, aus “Berge gebt mir euer Herz” Gedichte, usb-dt. (Verlag book on demand) und neue Gedichte in usbekischer Sprache mit ihrer eigenen Sprachmelodie. Die Übersetzung wird von Irmi Horn gelesen. Reinhard Ziegerhofer unterstreicht und interpretiert improvisatorisch die Sprache der Gedichte musikalisch, sei es, dass er eine Bordun darunter legt oder den Basssaiten eine Solostimme verleiht.

Der 1940 in Taschkent, Usbekistan, geborene Dichter kam 1997 mit einem Rotkreuz-Pass nach Österreich. Seine Ansichten schienen dem Regime in Usbekistan, zu kritisch, er wurde zwölfmal festgenommen, neunmal saß er im Gefängnis. Dort wurde er wurde gefoltert. Seine Familie - er hat zwei Töchter und mittlerweile sechs Enkelkinder - wurde beschattet und verhört. "Ich bin kein Politiker, ich bin Dichter. Ich habe geschrieben, was ich sah und fühlte." In seinen Kreisen - Bewegung "Birlik" (Einheit) - hat sich der Begriff Baschismus, eine Zusammensetzung aus Bolschewismus und Faschismus, manifestiert, den Obid für das politische Regime kreierte. Als Obid flüchtete, blieb ihm nur das Schreiben. Vier Gedichtbände und eine CD sind hier erschienen, in Usbekistan sind seine Bücher verboten. Obid schreibt noch immer - auf Usbekisch und mit der Hand. "Ich liebe Usbekistan, dieses schöne und reiche Land, meine Heimat", sagt er wehmütig. Und bevor er "Dichter" auf seine österreichische Visitenkarte schrieb, war der Preisträger der Organisation Human Rights Watch Gärtner in Österreich. In Graz lebte Jodgor Obid im Rahmen des Projektes "Graz - Stadt der Zuflucht" mit anderen Künstlern am Schlossberg, in Vorarlberg war er "Writer in Residence". Nachdem er 1999 als politischer Flüchtling anerkannt wurde er, erhielt er 2003 die österreichische Staatsbürgerschaft.

Nach der Matura zog es Reinhard Ziegerhofer nach Graz zum Studium der Technischen Chemie und des Klassischen Kontrabass. Und so kam eines nach dem anderen: Rocktheater, Grazer Symphonisches Orchester, Musik verschiedenster Genres: Jazz, Rock und Pop, Folk, die heimatliche Volksmusik und die genreüberschreitende Ethnomusik. Mit 28 Jahren, einer Frau und einem Kind war er dann freischaffender Künstler, live und im Studio, hauptsächlich mit „BROADLAHN“ und mit unzähligen anderen Bands und Projekten. Seine musikalischen Ideen nahmen immer mehr Form an und so entstanden von da an auch Kompositionen.
Termine
26. Mai 2017, 19:00 Uhr
Weitere Informationen
(c) Foto: kunstGarten
Veranstaltungsort/Treffpunkt