Kategorie » Theater/Tanz

SHOWGIRLS nothing gonna hurt you baby

Eine Performance von und mit Julia Gräfner
Wie David Lynch sind wir zutiefst davon überzeugt, „dass es das Gute gibt und einen wilden Schmerz, der alles begleitet“.
Wir versetzten uns in eine kollektive Verunsicherung, um zusammen in einen lebendigen Diskurs zu treten und die eigene Wahrnehmung zu erweitern; in diesem Schutzraum konnten wir uns spielerischer und großzügiger verhalten, uns souverän austauschen im Laufe der Arbeit, als unter einer üblichen hierarchischen Struktur. Es ging nie allein um ein Endergebnis, sondern um das Suchen, einer neuen Form, sich auszutauschen. “Alleine denken ist kriminell “ (les reines prochaines)

Wir werden die Vorhänge aufziehen, für die Schmerzensreichen, die Schmerzensfrauen! Wir werden Ihnen folgen – voll Hingabe! Rare! Young hot Goddesses, bewährte Preisträger fucked up by fame! Schauspielhaus Babylon! Mit großen Leidensszenen!
“Ebenso wie Männer lernen, ihre verbotenen weiblichen Wünsche hinter einem Stereotyp von Männlichkeit zu verbergen, lernen Frauen, ihre verbotenen männlichen Wünsche hinter stereotypen weiblichen Eigenschaften wie Unschuld, Schwäche und dem Hang zur Selbstaufopferung zu verstecken“ (L. Kaplan)

Mitgefühl oder Mimik, auch Leidenserotik, wie im Falle von Dacryphilie, der sexuellen Erregung durch das Weinen oder Leiden anderer, decken die komplexen Beziehungen zwischen Tränen, Sex, Männern und Frauen auf. Wir brauchen Tränen. Weinen fördert die Empathie, den Zusammenhalt, die Sicherheit in unserer Gesellschaft. In einer Gesellschaft, die keine Komplexität zulässt; wo es nur einen grundgütigen Gott gibt, z.B. einen Gott für alle Dinge, die Menschen fürchten, schleichen sich neue Götter durch die Hintertür: “Pornostars, Serienmörder, Leute wie Jayne Mansfield und Anne Nicole Smith sind die Götter von heute. Sie sind griechische Göttinnen. Sie werden angebetet. In ihnen steckt diese Essenz, weil wir sie damit füllen.“ (Joe Coleman)

Welcher Bilder bleiben, verwirren, erotisieren, verzaubern uns, stoßen uns ab? Und warum? Was lösen Gesichter aus? Was steckt noch hinter der Idealisierung von leidenden Frauen? Welche reinigende Kraft haben Leid und Tränen? Welche Wahrheit für uns verbirgt sich darin?
Lasst uns die Göttinnen des Leids, der Rache, der Einsamkeit anbeten! Biographien werden zu Geschichten. Von uns allen. Verteilen sich. Setzen sich neu zusammen. Erwachen zu neuem Leben. Romy Schneider. Elizabeth Taylor. Bette Davis. Marylin und die Pferde. Ihre, unsere Tode, ihre, unsere Liebe, verschwimmen; die Namen werden verschwinden, neue Wesen werden geboren, aus allen, mit neuen Namen. Jemand lebt uns weiter. Woanders. In einer anderen


Künstlerische Leitung, Konzept und Projektentwicklung Julia Gräfner, Cora Frost, Kathrin Liess, Jennifer Weiss

mit Julia Gräfner
Termine
Premiere 25. April 2017, 20:30 Uhr
5., 17., 31. Mai 2017, 20:30 Uhr
12., 17. Juni 2017, 20:30 Uhr
Wiederaufnahme 9. Oktober 2017, 20:30 Uhr
18., 24. Oktober 2017, 20:30 Uhr
3., 30. November 2017, 20:30 Uhr
11. Dezember 2017, 20:30 Uhr
26. Jänner 2018, 20:30 Uhr
13. Februar 2018, 20:30 Uhr
19. Juni 2018, 20:30 Uhr
Weitere Informationen
(c) Foto: Lupi Spuma
Veranstaltungsort/Treffpunkt