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Ein bewusster Lebensstil liegt im Trend: Wir kaufen regionale Bio-Lebensmittel, reduzieren Müll, sparen Energie, steigen auf das Fahrrad um und verwenden Naturkosmetik. Worauf allerdings oft vergessen wird, ist die Bekleidung: „Im Vergleich zu anderen Aspekten der Nachhaltigkeit achten relativ wenig Leute darauf, was sie Tag für Tag am Körper tragen. Das sind aber ebenso globalisierte Produkte, die oft unter großen sozialen und ökologischen Belastungen hergestellt werden“, schildert Dr. Ulrike Gelbmann vom Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung der Karl-Franzens-Universität Graz. Auch im Transport, Handel und Verkauf von Kleidung sowie bei der Nutzung und Entsorgung kommt es oftmals zu Ausbeuterei und Umweltverschmutzung. Wie nachhaltige Mode funktioniert, zeigen Studierende der Uni Graz am 26. Juni 2017 ab 16 Uhr am Fair Fashion Festl im Steirischen Landhaushof. Der Eintritt ist frei.

Den Lebenszyklus eines T-Shirts von der Baumwollproduktion bis hin zur Entsorgung oder Nachnutzung haben die Studierenden des Masterstudiengangs Global Studies verfolgt, und zwar in verschiedenen Szenarien: Einmal sozial oder ökologisch verträglich, einmal nicht. „So konnten wir genau aufzeigen, wo und warum moralisch-ethische Probleme und Fragestellungen auftauchen und wie man ihnen auf eine bessere Weise begegnen kann“, so Gelbmann. Die Studierenden sammelten auch praktische Erfahrungen bei privaten Organisationen, etwa bei Caritas/Carla in der Kleidersortierung. Die Ergebnisse werden am Fair Fashion Festl präsentiert, das jedoch vor allem Anreiz für alle Interessierten sein soll, sich mit fairer Kleidung auseinanderzusetzen. Neben einem Wissensquiz mit Preisen gibt es eine Kleidertauschparty in Kooperation mit der NGO Südwind. Wer dann motiviert ist, seinen Wäschekasten zu „fairbessern“, kann sich ab 18 Uhr Inspiration bei einer Modenschau mit Outfits von Apflbutzn, CARLA Graz, Göttin des Glücks und Lieblingsplatz holen. Hier wird auch der Vorhang für ein neues T-Shirt gelüftet, das von den Global-Studies-Studierenden in Zusammenarbeit mit Apflbutzn entworfen und handbedruckt wurde.