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Das Projekt „Mehr als nichts. Weniger als etwas“ schließt in gewisser Weise den großen Zeitraum ab, in dem die Künstlerin sich in ihrer Praxis mit der Umwelt als semantischem Raum auseinandersetzte. In dieser Zeit untersuchte Olia die Mechanismen und Fragen der (Um-)Bildung von Bedeutungen und Sinnen durch performative Eingriffe in natürliche Landschaften mit dem Ziel, die Lücken darin aufzuspüren und zu enthüllen - die Punkte der Ungewissheit und „Unbeständigkeit“ der Sprache, ihre Missverständnisse und Fehlkommunikation. Indem sie behutsam in den Raum eingriff, beobachtete sie, wie dieser ihre Anwesenheit aufnahm (oder auch nicht) und wie sich die Wahrnehmung des Raums durch ihre Aktionen veränderte. Der eigene Körper der Künstlerin oder die temporären Objekte, die sie im Raum platzierte, wurden so zu Auslösern für die Bedeutungsbildung und zu Trägern für Interpretationen und Verbindungen zwischen dem Raum und dem Betrachter. Diese Schaffensperiode endete mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine - seitdem ist es für Olia unmöglich geworden, mit den Landschaften, Räumen und Umgebungen objektiv zu arbeiten, ohne sie durch das Prisma des Heimwehs und des Gefühls der Unsicherheit zu sehen.

Die Ausstellung umfasst Kunstwerke, Fotografien und Videos aus verschiedenen Serien, die in den Jahren 2020-2021 entstanden sind.


Olia Fedorova (geb. 1994) ist eine multidisziplinäre Konzeptkünstlerin aus Kharkiv, Ukraine. Seit 2022, als Russland die umfassende Invasion gegen ihr Heimatland startete, lebt und arbeitet sie in Graz und verfolgt gleichzeitig ihr Masterstudium an der Kunstuniversität Linz an der Abteilung „Textil. Kunst. Design“. Olia hatte Einzelausstellungen in der Ukraine, Polen, Österreich und Italien. Sie nahm an Residencies, Gruppenausstellungen und Projekten in der Ukraine, Polen, Deutschland, Österreich, Großbritannien, Spanien, Norwegen, Argentinien, Japan, der Republik Korea, den USA und vielen anderen Ländern teil. Olia Fedorova ist Teil des „Secondary Archive“ - Plattform für Künstlerinnen aus Mittel- und Osteuropa (seit 2021); „Ukraine Ablaze“ - das ukrainische Online-Archiv für Kunst aus der Kriegszeit, das vom Kunstzentrum Mystetskiy Arsenal ins Leben gerufen wurde (seit 2022) und „The Wartime Art Archive“ des Ukrainischen Museums für zeitgenössische Kunst (seit 2023). In Graz arbeitet sie als Mitglied des Teams von “Office Ukraine - Support for Ukrainian Artists”. Sie ist Mitbegründerin und Mitglied von ZIEGEL. Atelier Gemeinschaft ukrainischer Künstler:innen.