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Sanela Pansinger / Karheinz Boiger - Die Gute Lücke

Die „Gute Lücke“ behandelt Dynamik von Leerstellen – Lücken – im städtischen Gewebe. Dabei werden die Bedeutung und das Potenzial von Lücken erlebbar gemacht und ein Fokus auf die räumlichen Auswirkungen und die Rolle in der Gestaltung des urbanen Raumes gelegt.
Eine Installation aus hohen weißen Wänden erzeugt eine immersive Erfahrung, welche die Besucher*innen dazu einlädt, die verschiedenen Dimensionen von Lücken (im Stadtraum) zu erfahren. Die einzelnen Transparentpapierbahnen repräsentieren die Veränderbarkeit und Neugestaltungsmöglichkeit in der Stadt. Durch diese Bahnen ergeben sich Raumkonfigurationen, die die Lücken und Öffnungen im Raum schaffen und so Kontraste wie Enge und Isolation sowie Ausweg und Verbindung zur Außenwelt thematisieren. Diese Lücken dienen nicht nur als physische Durchgänge innerhalb der Ausstellung, sondern auch als Fenster in die vielfältigen räumlichen Situationen, die durch sie entstehen. Sie ermöglichen den Besucher*innen die Komplexität und Vielschichtigkeit der urbanen Landschaft zu erleben, indem sie die Bedeutung von Leerstellen im Kontext der Stadtplanung und Architektur veranschaulichen und die Menschen auch vor die Frage stellen, was passiert wenn diese Lücken nicht existieren. Außerdem thematisiert die Ausstellung das Erinnern und Vergessen. Leerstellen im städtischen Raum können oft übersehen oder vergessen werden, gleichzeitig können diese Lücken aber auch Orte sein, die mit Erinnerungen und Geschichte verbunden sind. Sie können ehemalige Standorte von Gebäuden oder öffentlichen Plätzen sein, die jetzt leer sind, aber eine prägende Vergangenheit haben. Die Ausstellung kann dazu dienen diese Ort wiederzuentdecken und Bewusstsein für die Bedeutung der Erhaltung und Wiederbelebung von Lücken schaffen, um die städtische Identität zu bewahren.
Zudem erzeugen die transparenten und teilweise mehrschichtigen Bahnen ein Gefühl von Unsicherheit und Unbeständigkeit, während die offene Lücke einen Ausweg und eine Verbindung zur Außenwelt darstellt. Die Installation fordert die Betrachter auf, sich mit ihren Ängsten vor der Leere auseinanderzusetzen und sie als Chance u.a. für persönliches Wachstum und Entwicklung zu betrachten.
Um die Ausstellung stärker lokal zu verknüpfen und den Besucher*innen eine interaktive Möglichkeit zu bieten, die Lücken in Graz zu entdecken werden die Transparentpapierbahnen, neben haptischen (Material-) Applikationen, auch durch QR-Codes ergänzt, die den/die Besucher:in zu Fotos von Graz führen. Hier werden, abgestimmt zu der räumlichen Situation in der sich der QR-Code befindet, unterschiedliche räumliche Situationen aus der Stadt gezeigt, die die verschiedenen Formen und Potenziale von Lücken in der Stadt aufzeigen und von offenen Plätzen, über Leerstellen in Blockrandbebauung bis hin zu Brachflächen gehen können. Als Zentrum der Ausstellung wird es einen QR-Code geben, über den die Ausstellungsbesucher*innen selbst Fotos hochladen können und so die Sammlung dieser Lücken erweitern. Das Vorhandensein „der Lücke“ ist damit auch nach dem Beenden der Ausstellung ermöglicht – es ist eine „Gute Lücke“
Termine
Eröffnung 9. April 2024, 18:00 Uhr
10. - 30. April 2024, Do, Fr 16:00 - 19:00 Uhr, Sa 13:00 - 17:00 Uhr
Weitere Informationen
Eröffnung: Einführende Worte von Sanela Pansinger und Karlheinz Boiger

(c) Foto: Sanela Pansinger
Veranstaltungsort/Treffpunkt