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Roland Göschl - Farbe muss Material werden

"Nicht kolorieren, Farbe muss Material werden" – mit diesem Statement definierte ROLAND GOESCHL (1932-2016), einer der bedeutenden Vertreter der österreichischen Avantgarde nach 1945, seine künstlerische Herangehensweise. Mit der Weiterentwicklung von der autonomen, figurativen Skulptur hin zur Auflösung der Hierarchie von Form, Farbe und Material gestaltete ROLAND GOESCHL sowohl in den skulpturalen Arbeiten wie auch in den Tafelbildern oder Zeichnungen ein präzises und zugleich dynamisches Spiel zwischen Farbe, Fläche und Raum. Die Gestaltung einer räumlichen Wirkung auf der Fläche wie auch im Skulpturalen mittels klar definierter Form- und Farbgebung vollzieht der Künstler durch den konsequenten Einsatz der Primärfarben Rot, Blau und Gelb. Die Ausweitung dieser Gestaltungsmöglichkeiten auf den öffentlichen Raum, auf Kunst am Bau-Projekte bis hin zu innovativen Kurzfilmen für die Werbung ohne Bezug zum Produkt zeigt seine Bedeutung innerhalb wegweisender österreichischer und zugleich international anerkannter Künstler:innen seiner Generation. Darüber hinaus stellte ROLAND GOESCHL die Frage, wie seine Kunst wahrgenommen werden kann und gehörte damit zu den Vorreiter:innen einer neuen Kunstrezeption.

In seinen „Arbeitsüberlegungen“ von 1994 formulierte ROLAND GOESCHL sein Gestaltungskonzept folgendermaßen: „Das Licht, die Farbe, das Auge und die Empfindung des Menschen erzeugen Farberscheinungen, die die Anfänge einer künstlerischen Tätigkeit sein können. Der Umgang mit Farbe im Bild, in der Skulptur, verlangt eine besondere Idee über die Farbe als Mittel der Darstellung. Die Farbgebung in der Skulptur braucht eine Gestaltungsweise, der eine Kompositionsidee zugrunde liegt, die weit über das Anmalen eines Objektes hinausgeht. Der von mir vor Jahren geprägte Satz Nicht kolorieren, Farbe muss Material werden hat in Verbindung mit der Skulptur zwei Bedeutungen. Nicht das einfache Übermalen einer Skulptur ist entscheidend, sondern das Erstellen eines Farbgefüges in direktem Zusammenhang mit der skulpturalen Form. Farbe muss Material werden, ist eine Oberflächenüberlegung. Die Farbe ersetzt die Materialoberfläche und wird so die Darstellungsfarbe des Materials. Skulpturale Form und Farbe ergeben eine Einheit, wenn das eine mit dem anderen eine notwendige Verbindung eingeht. […] Im Auge des Betrachters werden die räumlichen Umstellungen wirksam. Diese Einbeziehung durch bestimmtes Schauen, das Einstellen der Augen und dadurch das Erkennen und vielleicht Verstehen der Bildstruktur und der Skulptur sind eine mir wichtige Bindung an das Objekt.“

Die Ausstellung ROLAND GOESCHL „Farbe muss Material werden“ im Museum der Wahrnehmung MUWA zeigt eine Auswahl von Raumkompositionen, Skulpturen, Tafelbildern, Collagen und Zeichnungen von den frühen 1970er Jahren bis 2001 und findet in Kooperation und mit Unterstützung der zs art Galerie Wien statt.
Termine
Eröffnung 8. März 2024, 19:30 Uhr
9. - 31. März 2024, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 30. April 2024, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 31. Mai 2024, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 30. Juni 2024, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 31. Juli 2024, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 23. August 2024, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
Weitere Informationen
Eröffnung:
Begrüßung: Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler
LAbg. Assoz. Prof. Priv.-Dozin Maga Drin Sandra Holasek, Sprecherin für Kultur sowie Wissenschaft und Forschung, in Vertretung von Landeshauptmann Mag. Christopher Drexler
Rede: Thomas D. Trummer, Direktor des Kunsthaus Bregenz (KUB)

Ausstellung in Kooperation und mit Unterstützung der zs art Galerie Wien.

(c) Foto: zs art Galerie
Fensteraussparung 1970
Veranstaltungsort/Treffpunkt