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Wie im Titel schon erwähnt, wird Roman Klug ein mehrwöchiges Feldforschungslabor in seinem Atelier einrichten. Die Arbeit wurde also extra für die Ausstellung am Oberdeck im Freien Atelierhaus Schaumbad konzipiert. In der experimentellen Versuchsanordnung sollen die dort bildlich entstehenden sozialen Landschaften gebaute architektonische Strukturen bilden.

Die sich abzeichnende global-gesellschaftliche Veränderung stellt die etablierten sozialen Ordnungen und die herrschenden wirtschaftlichen und politischen Systeme in Frage. Es zeigt sich immer mehr, dass die Klimaveränderung letztlich eine ethisch, soziale Frage der Gerechtigkeit ist. Das narzistisch-idealistische Versprechen, dass sich die imperialistische Lebensweise, (ab)gesichert durch ständige Industrialisierung, Digitalisierung, Technisierung und wirtschaftlichen Wachstum auf alle Menschen (zumindest im Westen) expandieren kann und Wohlstand bringt, stellt sich als falsch heraus. Das vorherrschende Wirtschaftssystem wird so zur Sackgasse für die Menschheit.

Wer schultert die Welt? Wer (er)trägt sie wirklich? Wieviele Menschen sind in einen scheinbar aussichtslosen Überlebenskampf verstrickt, während einige wenige sich selbst alles gönnen und alles herausnehmen? Wer (er)duldet durch ihr/sein Leben die Fortsetzung der Zerstörung, Versklavung, Knechtung und Ausbeutung der Lebewesen und der gesamten Erde?

Atlas, eine mythologische Figur der griechischen Antike, ist ein Titan, der aus Strafe auf der falschen Seite im Krieg gestanden zu haben, dazu verdammt war das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt der damals bekannten Welt zu stützen. In den künstlerischen Darstellungen des Atlas wird interessanterweise das Himmelsgewölbe meist als geschulterte „Kugel“ gezeigt. Da wir dazu neigen, alles mit den Augen unseres naturwissenschaftlichen Weltbildes und heutigen Erkenntnisstand zu sehen, ist er leicht zu verwechseln mit dem Erdball, der Weltkugel.

In der Ausstellung werden „Himmelsbahnen/heaven fabrics“ zu sehen sein, die durch mit der (Lebens-)Realität einhergehende Darstellungen sozialer Landschaften gebaute architektonische Strukturen im Auge des Betrachtenden entstehen lassen. Ein Himmel, der ganz erd- und realitätsverbunden ist. Aber vielleicht zeigt er auch die „Hölle“ der Vielen? Und damit wird möglicherweise auch schon „Dantes Inferno“ aus der Ferne grüßen …

Artist: Roman Klug
Team: Mag. Christof Lang, Kurt Schottmeier
Mehrsprachige Führungen (FR/BKS/EN/UKR) durch die Ausstellung: jeweils Do. 17:00 Uhr & Sa. 15:00 Uhr