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GRUNDBÜCHER: Oswald Wiener: die verbesserung von mitteleuropa

Kommentierte Lesung: Ferdinand Schmatz.
Vortrag: Thomas Eder.
Gespräch: Ingrid Wiener, Klaus Kastberger.

Kaum ein Buch der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur erfuhr eine so wirkungsvolle und zugleich widersprüchliche Rezeption wie Oswald Wieners (1935-2021) verbesserung von mitteleuropa, roman (1969): die Bandbreite reicht von seiner Einschätzung als zentrales Manifest einer sprachkritischen, ja sprachzertrümmernden Neo-Avantgarde bis hin zu seiner Taxierung als erstes postmodernes Werk. Es sei eine glühende theoretische Grundlegung der kybernetischen Methode und ihrer Anwendung im glücksverheißenden bio-adapter, der eine virtual reality und die Lösung aller Weltprobleme skizziere, andererseits eine harsche Kritik der behavioristischen Methode und ihrer Folgen: der Zurichtung des Einzelnen in Staatsverbänden, sein Gesteuertsein von der Umwelt. Seine Rolle für die deutschsprachige Literatur und sein Stellenwert im Werk und der Denkentwicklung seines Autors soll ebenso befragt werden, wie der Status eines, so der Autor, „Sprachkunstwerks, das Selbstmord begeht“. (Thomas Eder)

In Kooperation mit Alte Schmiede Wien und StifterHaus Linz.
Termine
22. März 2023, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt