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Das habsburgische Anthropozän? Mungos und Forstbeamte, nichtmenschliche und menschliche imperiale Karrieren an der Adria um 1900

ANTHROPOZÄNE GEFÜGE. Akteure – Welten – Kapital
Im August 1910 wurden von Forstbeamten der Habsburgermonarchie elf „Mungothiere“ auf der abgelegenen dalmatinischen Insel Meleda (heute Mljet) ausgesetzt, um dort eine „Giftschlangenplage“, ausgelöst durch Hornvipern, zu bekämpfen. Während die Mungos, die heute eine stabile Population in Süddalmatien bilden, von den kroatischen Behörden als invasive Spezies bekämpft werden, sind Hornvipern (poskok) in der Region kaum mehr anzutreffen. Der Vortrag geht dem Aufeinandertreffen von menschlichen und nicht-menschlichen Tieren in der spätimperialen Peripherie vor einem Jahrhundert nach und rekonstruiert sie als den Schauplatz einer überraschenden globalen Mikrogeschichte.

Wolfgang Göderle arbeitet am Institut für Geschichte der Universität Graz zur datengetriebenen Erforschung des langen 19. Jahrhunderts im habsburgischen Zentraleuropa. Er interessiert sich besonders für die Umwelt-, Technik- und Verwaltungsgeschichte von Imperien.
Termine
Hinweis 24. November 2022, 11:45 - 13:15 Uhr
Weitere Informationen
In Kooperation mit < rotor > Zentrum für Zeitgenössische Kunst.

Veranstaltungsort: Attemsgasse 25, EG und online via uniMEET

Eintritt/Kosten: Eintritt frei.

Veranstalter: Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, KF-Uni Graz

(c) Foto: Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Universität Graz
Veranstaltungsort/Treffpunkt