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Belinda Kazeem-Kamiński - Seven Scenes

Die ebenso eindringlichen wie poetischen Arbeiten von Belinda Kazeem-Kamiński, Trägerin des Camera Austria-Preis für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz 2021, sind eng mit der Erforschung und Hinterfragung kolonialer Geschichte und deren Erbe verknüpft und ermöglichen es, Geschichte(n) aus der Perspektive derjenigen zu teilen, die in diesen Geschichte(n) bisher verschwiegen wurden.

Dabei geht es nicht nur um das Sichtbar-Machen von Unterdrücktem, sondern um die Rekonstruktion von Subjekten und deren Handlungsfähigkeiten, die ihnen durch die Moderne/Kolonialität (Walter D. Mignolo) aberkannt wurden. Es sind Werke, die kritische Einsichten in das Fortleben kolonialer Perspektiven und Machtgefüge ermöglichen und zugleich neue, in der Black Radical Tradition begründete Imaginationen eröffnen. Nicht zuletzt schafft Kazeem-Kamiński dadurch Möglichkeiten, aus einer anders entworfenen Zukunft von einer anderen Gegenwart zu träumen, die nicht mehr unentwegt von den Gespenstern der kolonialen Vergangenheit heimgesucht wird. Für ihre Ausstellung bei Camera Austria mit dem Titel Seven Scenes hat die Künstlerin neue Arbeiten entwickelt, die zusammen einen Proberaum des gemeinsamen Imaginierens, Denkens, Spekulierens, Träumens und Organisierens entwerfen. Dabei nimmt sie persönliche beziehungsweise kollektive Erfahrungen von »Release« ins Visier – ein Loslösen und Ausdehnen im Sinne eines Raumnehmens, eine Entlastung von Formen des Fremdgemacht-Werdens. Sie lädt dazu ein, zurückzublicken und dessen zu gedenken, was einst gefeiert wurde und Hoffnung gab: von Befreiungskämpfen oder -bewegungen bis hin zu panafrikanischer Solidarität.
Termine
Eröffnung 2. September 2022, 18:00 Uhr
3. - 30. September 2022, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
1. - 31. Oktober 2022, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
1. - 20. November 2022, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
Weitere Informationen
Kuratiert von Reinhard Braun

(c) Foto: Belinda Kazeem-Kamiński
Veranstaltungsort/Treffpunkt