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Eine Gruppe junger Künstler*innen hat sich über fast ein Jahr hinweg gemeinsam mit dem Thema Autonomie und systemische Prozesse auseinandergesetzt. Texte, Techniken und Ideen wurden erprobt und wieder verworfen. Als Impuls diente ein Gedicht des amerikanischen Schriftstellers Richard Brautigan. "All Watched Over by Machines of Loving Grace" (1967) ist eine poetische Utopie der Koexistenz von Mensch und Maschine, fragwürdig und fragil.

Die Spannung aus Autonomie und Abhängigkeit ist charakteristisch für unsren menschlichen Umgang mit Technologien: wir erschaffen sie, wir brauchen sie, wir profitieren davon - und gleichzeitig lassen wir zu, dass unser Leben, unser Selbst stark davon beeinflusst und kontrolliert wird. Was ist also das "autonome Selbst", und wie verändert sich unsre Wahrnehmung davon, wenn wir durch und mit verschiedenen Technologien interagieren? Von der analogen Fotografie über Snapchat-Selfies bis hin zum 3D-Design virtueller Körper und Räume, von der Feldaufnahme über Radiowellen bis hin zur Sprachsynthese wurden Fragmente des "Selbst" - Portraits, Instrumente, Texte, Stimmaufnahmen - einem gemeinsamen Transformations- und Überarbeitungsprozess unterzogen. Bekannte mediale Selbst-Inszenierungen werden auf den Kopf gestellt. In der Transcodierung und dem Wechsel zwischen verschiedenen Medien tritt uns möglicherweise ein Stück weit etwas anderes entgegen, was Selbst-bestimmend ist: (Selbst-) Inszenierung als Ökologie gegenseitiger Verbundenheit zwischen Zeigen und Zuhören, Verbergen, Gestalten und Geschehenlassen.