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Die Konfrontation mit dem Luxus auf der einen und mit dem allgemeinen Leid dieser Welt auf der anderen Seite bildet das Zentrum der Ausstellung von Erwin Lackner, die das Paradiesmotiv in diesem Ausstellungsjahr einleitet. „Kreuzfahrer“ erweist sich dabei als vielschichtiger und ambivalenter Titel für Werke, die Ölbilder, animierte Schriftbilder, Skulpturen, aber vor allem Grafiken umfassen. Extra für diese Ausstellung ist ein Kreuzweg-Zyklus entstanden, der die großen Fragen der Gegenwart aufgreift und die von Lackner konsequent übersetzt werden in seine ihm eigene Bildsprache. Es sind Bildbotschaften für unser aktuelles Jetzt eines reifen Künstlers, der als Mitbegründer der Gruppe 77 seit Jahrzehnten das heimische Kunstschaffen mitgestaltet hat.

Im Gegensatz dazu lebt die in Wien aufgewachsene Künstlerin Iris Christine Aue erst seit einigen Jahren in Graz. Ihre Ausstellung zeigt bedrohte, fragile, aneinander gefesselte Körper, die vom täglichen Machtgefälle menschlicher Beziehungen erzählen. Dabei sind ihre Arbeiten in die zeichnerische Skulptur ausgreifende Körper und Gesichter, die zerschnitten und wieder aneinander genäht werden. Disteln quellen aus (Tage-)Büchern, kleine Büttenkärtchen erscheinen als Entwurfszeichnungen, Zitate, die immer wieder buchstäblich unter die Haut gehen, machen das latente Aggressionspotential und die Unterwerfungs- und Machtstrategien von Beziehungen sichtbar.

Kurator: Johannes Rauchenberger