Kategorie » Lesung/Vortrag/Diskussion

Frank Gillette, Riverrun

Der feierlichen Eröffnung des Grazer Künstlerhauses am 20. Juni 1952 gehen jahrzehntelange Versuche zur Entstehung, Streitigkeiten über Finanzierung, den Standort und die Administration der Institution voraus. Doch nicht umsonst stieß das langersehnte Vorhaben ausgerechnet in der Nachkriegs- und Besatzungszeit Österreichs auf ernsthafte Bemühungen und positive Reaktionen aus der Politik, die schlussendlich zu seiner Umsetzung führten.

Die in Graz stationierten britischen Truppen verfolgten ein ausgedehntes Kulturprogramm, was dazu dienen sollte, das Bewusstsein für die österreichische Identität neu zu definieren und, letzten Endes, Österreich zu öffnen und zurück zur Demokratie zu führen. Dabei standen sich eine „internationale Moderne“ und eine „bodenständige Moderne“ gegenüber, die gerne in einer kosmopolitisch-fortschrittlichen und einer lokal-traditionalistischen Auslegung von Kunst, Gesellschaft und Geschichte mündete.

Der Historiker Siegfried Beer zeichnet an diesem Abend im Gespräch mit der Kuratorin Birgit Johler vom Grazer Volkskundemuseum und Kulturhistoriker Johannes Feichtinger von der Akademie der Wissenschaften ein historisches und kulturpolitisches Weichbild der Steiermark und von Österreich in der Nachkriegszeit. Damit wird auch die Zeit um die Entstehung des Grazer Künstlerhauses beleuchtet, deren Ereignisse den Bau und seine Entwicklung begleitet haben.
Termine
18. Oktober 2019, 18:00 Uhr
Weitere Informationen
Screening
In Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Karl Franzens Universität Graz
Veranstaltungen bei freiem Eintritt
Veranstaltungsort/Treffpunkt