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Grazer Vorlesungen zur Kunst des Schreibens. Teil I - III

Reihe Grazer Vorlesungen zur Kunst des Schreibens
Mit: Konrad Paul Liessmann

Für wen schreibt man? Wirklich für Leser? Und warum? Will man diesen nur etwas mitteilen, oder geht es darum, in ihnen etwas zu bewirken, sie emotional zu berühren, ihnen die Augen zu öffnen, ihrem Denken wenigstens eine Anregung oder auch einen Widerstand zu bieten? Und muss sich das Scheiben dann nicht an den Möglichkeiten der Leser orientieren, und wenn diese beschränkt sind, dementsprechend einfach sein, bis hin zur „Leichten Sprache“? Wenn man aber nicht für Leser schreibt, woran sollte sich dann das Scheiben orientieren? Geht es darum, eine Sprache zu finden, die einem Sachverhalt, einer Problemstellung, einem komplexen Gegenstand angemessen ist? Und ist der Preis dieser Angemessenheit eine Unverständlichkeit, die ja nicht zuletzt der Philosophie immer vorgeworfen wurde? Ausgehend von einer legendären, brieflich ausgetragenen Kontroverse zwischen den Philosophen Günther Anders und Theodor W. Adorno über die Frage, wie rücksichtsvoll oder rücksichtslos man sich im Schreiben gegenüber seinen Lesern verhalten soll, wird die Vorlesung die durch und durch prekäre Gratwanderung zwischen sachgerechtem und adressatenorientiertem Schreiben thematisieren und unter verschiedenen Perspektiven beleuchten.

In Kooperation mit Institut für Germanistik und Droschl Verlag
Termine
13., 14., 15. Mai 2019, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt