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100 Jahre Frauenwahlrecht #150 50 Jahre 68er Bewegung

Die Ausstellung erforscht die Auswirkung von historischen Ereignissen, die den Menschen zunehmend aktives Mitbestimmungsrecht an der Gesellschaft ermöglicht haben. Welche Konsequenzen zeigen sie noch heute im Kontext sozialer und gesellschaftspolitischer Prozesse? Was passiert nun nach 100 bzw. 50 Jahren - welche Ereignisse prägen das bedeutsame Jubiläumsjahr 2018?
Mit: Iris Andraschek, maschen (Julia Rosenberger, Korinna Lindinger), Andrea Schlemmer, Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken

Seit 1848, ab Beendigung der absoluten Herrschaft durch den Kaiser, darf man in Österreich wählen (mit Ausnahme der Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945, in der bundesweite Wahlen abgeschafft wurden). Dieses Mitspracherecht an der Gesellschaftspolitik galt allerdings nicht für alle – Frauen, Arbeiter, sog. „Dienstleute“ und Personen, die vom Staat abhängig waren, wurden von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen. Ab 1907 gab es dann nach schrittweisen kleineren Lockerungen schließlich das allgemeine Wahlrecht für Männer, politische Mitbestimmung blieb Frauen in Österreich immer noch verwehrt. Es dauerte noch elf weitere Jahre bis ab 1918 dann auch Frauen ihre Stimme abgeben durften. Etwa ein halbes Jahrhundert nach der Errungenschaft des Wahlrechts für Frauen in Österreich und, mit kurzen zeitlichen Verschiebungen, auch in anderen Ländern, gingen weltweit Menschen auf die Straße um für eine bessere Welt zu kämpfen: Die 68er-Bewegung bezeichnete eine Reihe zivilgesellschaftlicher Proteste von internationaler Bedeutung. Gesellschaftliche Mechanismen von Beherrschung und Unterdrückung sollten aufgedeckt werden, Mündigkeit und Mitbestimmung aller Bürger*innen wurde gefordert. Frauenbewegungen bekamen neuen Wind und kämpften ihrerseits um die Gleichstellung der Geschlechter. Die Sehnsucht, nach einer Welt, in der alle in friedlicher Gemeinschaft leben, wurde laut. Nach der 68er-Bewegung hat man heute – wiederum 50 Jahre später – das Ziel vor Augen ALLE Menschen in einer gleichberechtigten Gesellschaft zu sehen (Männer, Frauen, Homosexuelle, Transgender usw.). Welche Konsequenzen zeigen sie noch heute im Kontext sozialer und gesellschaftspolitischer Prozesse? Es ist eine Frage, die immer wieder neu von Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Theoretiker*innen verhandelt wurde und wird. Eben diese permanente Neu-Betrachtung ist dabei eminent: Nur durch eine sich immer wiederholende Beschäftigung bleibt das Thema der emanzipatorischen Selbstbestimmung im Kontext eines gesellschaftlichen Diskurses aktuell. Wie bei vielen gesellschaftspolitischen Fragestellungen, die innerhalb der Kunst reflektiert werden, stellt sich auch hier die Frage nach den künstlerischen Strategien. Vier künstlerische Positionen nähern sich innerhalb der Ausstellung „#150 – 100 Jahre Frauenwahlrecht, 50 Jahre 68er Bewegung“ mit unterschiedlichen Mitteln und Methoden an das Thema der Gleichstellung an. Die Ausstellung soll einen zeitaktuellen Überblick aus verschiedenen Perspektiven geben, um so effektiv den Diskurs voran zu treiben. 100 Jahre Frauenwahlrecht, 50 Jahre 68er-Bewegung – was ist der nächste Schritt?
Mit: Iris Andraschek, maschen (Julia Rosenberger, Korinna Lindinger), Andrea Schlemmer, Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken
Kuratiert von: contemporary collective graz (Elisabeth Saubach, MA & Iris Kasper, BA)

Konzert: Dienstag, 06.11.2018 um 18:30 Uhr
Konzertabend im Rahmen der Ausstellung mit Mala Herba
Termine
Eröffnung 25. Oktober 2018, 18:30 Uhr
26. - 31. Oktober 2018, Di. - Fr. 16:00 - 19:00 Uhr * und nach Vereinbarung!
1. - 8. November 2018, Di. - Fr. 16:00 - 19:00 Uhr * und nach Vereinbarung!
Veranstaltungsort/Treffpunkt