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Unwiderstehlich: die Phrasen des Museums

lecture
Vortrag von Bodo-Michael Baumunk.
Von den „noch nie gezeigten Objekten“ bis zur „Ausstellung für alle Sinne“ – die Sprache des Museums ist voller immer wiederkehrender Floskeln, in Flyer-Texten, Konzeptpapieren und Rezensionen. Es gilt, sich diesen „Phrasen“ nicht vornehmlich sprachkritisch zu nähern, sondern sie als unvermeidliche Verständigungshilfen eines visuellen, also stummen Mediums zu interpretieren. Dies betrifft vor allem die Wissenschaftsmuseen, die ohne die sprachliche Vermittlung ihrer Darstellungsziele nicht funktionieren würden und stets den diskursiven Graben zwischen einer geradlinigen Argumentation und der Verräumlichung ihrer Inhalte im Museum überbrücken müssen – wo sich das Publikum dann sein eigenes Narrativ zusammenstellt. Allein in diesen wenigen Zeilen werden aufmerksame Leserinnen und Leser unschwer eine ganze Reihe vertrauter „Phrasen des Museums“ bemerkt haben…

Bodo-Michael Baumunk
Bodo–Michael Baumunk sammelte nach seinem Studium von Kunstgeschichte und Empirischer Kulturwissenschaft erste kuratorische Erfahrungen mit großen Geschichtsausstellungen in den 1980er Jahren. Danach verantwortete er wissenschaftshistorische und naturwissenschaftliche Ausstellungen, u. a. „Sieben Hügel“ (Berlin 2000) und die Dauerausstellung im Deutschen Hygiene–Museum Dresden. In der letzten Zeit befasste er sich vermehrt mit religiösen Themen, vor allem in Gestalt der Ausstellungen „Koscher & Co. Über Essen und Religion“ und „Leben nach Luther. Zur Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“.
Termine
13. Juni 2018, 18:15 Uhr
Weitere Informationen
Atelier, 4. Stock
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Veranstaltungsort/Treffpunkt