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Ein Fest für Dieter Glawischnig

Ein großes Fest für Dieter Glawischnig mit Videovorführungen:

Laut und Luise (Berlin, 1985) - NDR Bigband mit Ernst Jandl
Aus der Kürze des Lebens (Hannover, 1989) - NDR Bigband mit Ernst Jandl
Die dunkle Seite des Würfels nach Gunther Falk (Hamburg, 1994) - NDR Bigband mit Wolfram Berger

Einführung: Frieder von Ammon, Institut für Germanistik, Universität Leipzig


Dieter Glawischnig (* 7. März 1938 in Graz) ist ein österreichischer Jazzmusiker (Piano, Komposition, Posaune, Bandleader) und Hochschullehrer. Nach seinem Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (neben den Instrumenten auch Dirigieren und Musikwissenschaft) arbeitete Glawischnig ab 1963 als Posaunist ohne Festanstellung im Österreichischen Rundfunkorchester. Anschließend war er in der Grazer Oper als Korrepetitor tätig und leitete von 1968 bis 1975 die Jazzabteilung der Musikhochschule Graz. Nachdem Glawischnig 1973 in Hamburg die Leitung der damaligen NDR-Studioband übernommen hatte und diese seit 1980 zur NDR Bigband weiterentwickelte und vor der Auflösung rettete, hatte er seit 1982 bis zu seiner Emeritierung 2003 eine Professur an der Musikhochschule der Hansestadt inne und baute dort nach Grazer Vorbild eine Jazzabteilung auf. Der NDR Bigband stand er als Chefdirigent bis 2008 vor. 1974 gründete er mit Ewald Oberleitner und John Preininger die Band The Neighbours, mit der er eine Synthese aus frei improvisierten und auskomponierten Elementen anstrebt und die national wie international zahlreiche Tourneen und Festivaleinladungen absolviert. Glawischnig hat dort unter anderem mit Fred Anderson, Anthony Braxton, Karl Berger, Gerd Dudek, Albert Mangelsdorff und John Surman zusammengewirkt. Glawischnig ist an einem gleichberechtigten Umgang von Text und Musik besonders interessiert, wobei er auf eine Integration der Ausdrucksbereiche beider Bereiche abzielt (anstelle eines nach seiner Ansicht häufig beziehungslosen Nebeneinander von Jazz & Lyrik). Der Sprecher ist dabei gleichwertiger Solist, die improvisierenden Spieler agieren mit dem Sprecher auf gleicher Augenhöhe. Glawischnig setzt sich immer wieder intensiv mit den Gedichten Ernst Jandls auseinander. Seine Komposition „Aus der Kürze des Lebens“ hat er 1989 mit der NDR Bigband und den Solisten Manfred Schoof, Christof Lauer, Conny Bauer, Andreas Schreiber, John Marshall und Ernst Jandl als Sprecher aufgeführt. Mit Schreiber und Marshall arbeitet er auch in seiner Duo- und Trio-Gruppe Cercle zusammen, die in der Vergangenheit für Rezitationen zusätzlich um den inzwischen verstorbenen Dietmar Mues als Sprecher verstärkt wurde. Nach Texten von Gunter Falk schrieb er das Stück Als die Synagogen brannten zum 50. Jahrestag der sogenannten Reichskristallnacht.
Termine
11. April 2018, 19:30 Uhr
Weitere Informationen
(c) Foto: Mathias Creutziger
Veranstaltungsort/Treffpunkt