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Graz – lasst die Arche tektur an Land kommen

Vortrag von Eugen Gross.
Der Grazer Architekt und langjährige Kommentator der steirischen Architektur Eugen Gross versucht den Bogen von der aktuellen Architekturausstellung im Kunsthaus auf die hiesige Architekturszene des Zeitraumes von 1960 bis heute zu erweitern. Er geht dabei von der These aus, dass ein Bauwerk nicht mit seiner Fertigstellung abgeschlossen ist, sondern sich im künstlerischen Wahrnehmungsprozess in zyklischen Phasen – TIME PATTERN – erweitert: einerseits regressive, auf die Konditionen – politische und gesellschaftliche –, die die Basis darstellen, andererseits progressive auf Phasen der Inanspruchnahme und Nutzung, für die der Architektur in der Kunst ein besonderer Stellenwert zufällt. Daraus sind Kriterien abzuleiten, die den künstlerischen Anspruch der Architektur rechtfertigen können.

Nach einer Analyse von ausgewählten Projekten, die in der Ausstellung Graz Architektur vorgestellt werden, rundet er den architektonischen Horizont mit jenen Kategorien ab, die in der aktuellen Diskussion oft untergehen: nicht realisierte Projektentwürfe, verschwundene Architektur, Architektur in Relaunch und Umdeutung, Architektur – in der Bewährung. Diese Aspekte, durch Bildbeispiele belegt, geben der Zeitdimension in der Architektur eine eigene Dimension, die dem kreativen Akt als „Wurf“ – in der Diskontinuität der Zeit – ein besonderes Gewicht einräumt.
Termine
11. Jänner 2018, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt