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kunst ist niemals brav

offerus ablinger / danielle pamp
Die Ausstellung nimmt die Positionen des britischen Künstlers Grayson Perry, der sich in seinem Buch „The Descent of Man“ wissenschaftlich mit dem Untergang des Mannes und den Veränderungen der Männlichkeit in unserer Gesellschaft beschäftigt, auf und setzt diese in neue künstlerische Zusammenhänge. Offerus Ablinger und Danielle Pamp führen diese Standpunkte in der Galerie Ursula Stross zusammen. Ursprünglich aus Schweden, wurde Pamp 1991 geboren und studiert an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Pamp benutzt autobiographisches Material über Themen wie Identität, Erziehung, Zughörigkeit, Probleme der LGBT+ Gemeinde und vorherrschenden Machtstrukturen, um mit einem breiten Publikum in Diskussion zu treten. Pamp benutzt ihr Werk um ihre individuellen Erfahrungen zu unterstreichen, aber sie lädt auch die Betrachter ein, ihre eigenen Schlussfolgerung zu ziehen. Ablegers Werk beschäftigt sich mit ähnlichen Themen - eine Mischung aus Malerei, Performance und Installation um die selbst-beschreibende „gender madness” seines Werk hervorzuheben. Männlichkeit und Geschlechterrollen unserer heteronormativen Gesellschaft werden untersucht, kritisiert und künstlerisch ausformuliert.

Offerus Ablinger (Christoph Ablinger, geb. 1983, Braunau) studiert an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Ashley Hans Scheirl. Die Werke umfassen Malerei, Performance, Installation und Bühnenbild. Zentrale Themen seiner Malerei im Speziellen sind Normativität in einem sich nicht normativ verhaltenden Umfeld, Queerness, gesellschaftliche Konstrukte und Körperlichkeit. Männlichkeitsbilder und Geschlechterrollen außerhalb und innerhalb der heteronormativen Grenzen werden kritisch behandelt. Als Teil des Kunstkollektivs Offerus Ablinger / Hagendorfer beschäftigen sich die beiden Kunstschaffenden intensiv mit gesellschaftspolitischen Themen, Vergangenheitsaufarbeitung und Fragen zur Geschlechtsidentität mittels Installationen und Performances.

Zuckerwatte
Im Gemälde Zuckerwatte wird mit einer Romantisierung in der Ausdrucksform gespielt. Das Rosa der Wolken gilt als Rahmen, stellvertretend für die Szene. Pink als Farbe der Gemeinschaft – wie sie bereits im Nationalsozialismus als „Rosa Winkel“ eingesetzt wurde, um den „Abschaum“ zu markieren – steht mittlerweile für viel mehr. Unter anderem für den „Gender Wahn“ bereits in der Kindheit, somit auch für Sozialisierung und das Drängen in eine heteronormative Geschlechterrolle.
Die Zuckerwatte-Wolke ist auch als Zustand des Rausches zu begreifen. Es tropft schwarz aus der bedrohlich wirkenden Wolke, was sinnbildlich als der schwarze Schweiß zu sehen ist, der bereits im gleichnamigen Text vorkommt. Dort als Metapher für eine Beschmutzung und die Kehrseite der Partyszene.
Termine
Eröffnung 25. Oktober 2017, 18:30 Uhr
26. - 31. Oktober 2017, Mo. - Fr. 11:00 - 17:00 Uhr
1. - 18. November 2017, Mo. - Fr. 11:00 - 17:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt